Wahnsinnsserie: 24 Siege in Folge eingefahren
Sportlerwahl: 1. Damenmannschaft des TTSV Schloß Holte-Sende schaffte den Durchmarsch in die Oberliga Von Jens Brinkmeier Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Eine Auftaktniederlage kann auch etwas Gutes haben. Zumal, wenn danach nur noch Siege folgen. So eine Serie gelang der 1. Damen des TTSV Schloß Holte-Sende.
Das Jahr 2007 hätte für Alesia Artsiushkevich, Lisa Otto, Nicole Weihrauch, Linda Aßmann und Astrid Bonen kaum erfolgreicher verlaufen können. Als Aufsteiger aus der Bezirksliga gelang der Durchmarsch in die Oberliga, dort spielte das TTSV-Team sogleich im Konzert der Großen mit.
Nach dem erwarteten Meistertitel in der Bezirksliga Mitte 2006 - das Team war mit Blick auf die folgenden Aufgaben zu stark für diese Klasse - war nicht nur Martin Aßmann davon ausgegangen, nun kleinere Brötchen backen zu müssen. »Alle hatten geglaubt, dass die Mannschaft in der Verbandsliga nur um den Klassenerhalt spielt«, erinnert sich der Ehrenvorsitzende des TTSV.
Doch es kam ganz anders, wenngleich der Auftakt in der neuen Liga kein besonders Mut machender war. Es setzte eine klare Niederlage, die die Befürchtungen zu bestätigen schien. Dann aber nahm eine schier unglaubliche Serie ihren Anfang. 17 Siege in Folge bescherten dem TTSV-Team in der Endabrechnung 34:2 Punkte und den souveränen Meistertitel in der Verbandsliga. »Dass die Meisterschaft heraus sprang, hat sogar die Spielerinnen selbst überrascht«, so Aßmann.
Als herausragende Akteurin tat sich Nicole Weihrauch hervor, wobei die Mannschaft sehr ausgeglichen besetzt war. Sie konnte eine großartige Einzelbilanz von 30:3 Siegen vorweisen. Alesia Artsiushkevich mit 37:7 Siegen und Lisa Otto mit 28:9 folgten. Aber auch die Nummer vier des Teams, Linda Aßmann, blieb mit einer Bilanz von 12:20 keineswegs hinter den Erwartungen zurück. Damit war der Aufstieg unter Dach und Fach und ab September konnte das nächste Abenteuer, die Oberliga, angegangen werden. Nun hießen die Gegner Holzwickede, Oldentrup, Münster oder Schwerte.
Doch auch wenn sich die Namen der Kontrahenten änderten, an der Siegesserie der TTSV-Damen änderte sich wenig. Für Linda Aßmann, die nun die Bezirksligamannschaft verstärkte, kam Astrid Bonen neu ins Team. Die Holterinnen legten einen fulminanten Start hin. Nach sieben Siegen in Folge, unter anderem gegen die Favoriten Oldentrup und Münster, mussten Lisa Otto und Co. am achten Spieltag die erste Niederlage hinnehmen. Das 6:8 gegen Kalthof im November war zugleich die erste Punktspielpleite seit einem Jahr.
Auf Platz drei schloss Schloß Holte-Sende das Jahr 2007 in der Oberliga ab, das lag weit über den Zielen, die wieder »nur« auf den Klassenerhalt ausgerichtet waren. »Das konnte nie erwartet werden«, freute sich auch Martin Aßmann über die starken Vorstellungen der ersten Damen des Vereins.
Der Klassenerhalt war schnell gesichert, und wer weiß, vielleicht ist in der folgenden Saison sogar noch einmal eine Steigerung möglich.
Westfalenblatt - Artikel vom 19.03.2008
Spaziergang in die Oberliga
SPORTLERWAHL: TTSV-Damen stellen das Ligagefüge auf den Kopf
VON PATRICK BOCKWINKEL
Schloß Holte-Stukenbrock. Wenn Lisa Otto, Alesia Artsiushkevich, Nicole Weihrauch, Linda Aßmann und Astrid Bonen auf die vergangenen zwei Jahre zurückschauen, dürften sie selbst ein wenig ins Staunen kommen. Schließlich gelang den Tischtennisspielerinnen des TTSV Schloß Holte-Sende der Durchmarsch von der Bezirksliga in die Oberliga. Grund genug, warum die Holterinnen zur Sportlerwahl in Schloß Holte-Stukenbrock vorgeschlagen sind.
Schon über ihre Verbandsliga-Meisterschaft im vergangen Jahr waren die TTSV-Damen ein wenig überrascht. Hatten sie nach ihrem Bezirksligatitel 2006 für die anstehende Saison doch zunächst einmal den Klassenerhalt in der Verbandsliga als oberstes Ziel herausgegeben. Schnell war den Holterinnen aber klar, dass mehr drin war als nur der bloße Verbleib in der Spielklasse. Nur eine einzige Niederlage, die sie am dritten Spieltag gegen den TTC Rödinghausen kassierten, mussten die TTSV-Damen im Verlauf der gesamten Saison hinnehmen. Die Revanche folgte dann im Rückspiel, das sie mit 8:4 für sich entschieden. Am Ende sprang eine unglaubliche Serie von 17 Siegen und 34:2 Punkten heraus, die sie mit Abstand an die Spitze der Verbandsliga katapultierte.
Mit der neuen Liga veränderte sich aber auch personell etwas in den Reihen des TTSV. Astrid Bonen tauschte mit Linda Aßmann den Platz, die von da an die Bezirksligatruppe der Holterinnen verstärkte. Wieder hatten die TTSV-Damen sich für die neue Oberligasaison, die im September vergangenen Jahres begann, den Klassenerhalt vorgenommen. Und wieder sah es zunächst nach mehr für den TTSV aus. Mit nur einer Niederlage, zwei Remis und sechs Siegen fanden sich die Holterinnen am Ende der Hinrunde überraschend auf Platz 3 wieder. Dabei hatten sie den Titelkandidaten aus Münster ein 7:7 und dem späteren Meister VfL Oldentrup sogar einen 8:5-Erfolg abgerungen.
In der Rückrunde lief es dann nicht mehr ganz so rund, auch weil Lisa Otto lange verletzungsbedingt passen musste. Am Ende sprang Platz 6 heraus, mehr als sich die TTSV-Damen zu Beginn der Serie erhofft hatten. Mit der tollen Hinrunde haben sie gezeigt, was möglich sein kann.
| © 2008 Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt (SH), Donnerstag 20. März 2008 |