Nachbericht - Aßmann jubelt
Vorbericht - Holter Tischtennistrio läuft mit
_____________________________________________________________________________________________________
Gehrmann läuft den letzten Hermann

41. Lauf: Altmeister wird nach 3:40 gestoppt - Stückerjürgen schnellster Sterne-Läuferchen - Aßmann jubelt

Von Kai Wessel
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Unauffällig trottet der Mann mit dem ergrauten Haar über die Panzerbrücke in Augustdorf. Seine Mitläufer erkennen ihn nicht, die Zuschauer klatschen - wie bei allen anderen. Niemand ahnt, wer da so mir-nichts-dir-nichts mitläuft. Es ist Peter Gehrmann (72), der Vater des Hermannslaufes.


Der Altmeister von der ASG Teutoburger Wald hatte sich klammheimlich angemeldet, nur wenige eingeweiht. Am Sonntag gab Gehrmann, der als einer der Erfinder des legendären Laufes gilt, seine Abschiedsvorstellung. »Ich wollte in aller Ruhe meinen letzten Hermann laufen«, sagte der Senior. Schluss, aus, vorbei. Ein Comeback wird es nicht geben. Das Foto, das den laufenden Gehrmann auf der Augustdorfer Panzerbrücke zeigt, dürfte eines der letzten Bilder sein, das den Erfinder des Hermannslaufes mittendrin im Getümmel zeigt.
Wie oft er insgesamt mitgelaufen ist, weiß Gehrmann gar nicht mehr so genau: »Es müssen so um die 20, vielleicht 22 Mal gewesen sein«, sagt er. 20 Mal die 31,1 Kilometer Strecke von Detmold nach Bielefeld - das macht mehr als 600 Kilometer Hermann.
Die Idee für den Lauf kam Gehrmann 1971 nach dem Besuch des Wasa-Laufes in Schweden. Sein Beschluss: »Etwas Ähnliches könnte man doch auch bei uns in der Region machen.« Dass der Hermann mittlerweile zu den deutschlandweit größten Laufsportereignissen zählt, macht ihn ein wenig stolz. Auch, wenn er das so vielleicht nicht zugeben würde.
Beim Zieleinlauf wurde Gehrmann von Wolfgang Schlüter erkannt - und freudig begrüßt. Gehrmann, der zusammen mit Schlüter das Buch »Abenteuer Hermannslauf« verfasste, wurde nach 3:40:18 Stunden gestoppt. Obwohl er seine Bestzeit (2:00:40 Stunden) um ein paar Minuten verpasste, sagte er dem WESTFALEN-BLATT: »Ich bin zufrieden.«

Stars und Sternchen
Die Delegation des Laufspaß' Sende war beim 41. Hermann nicht zu übersehen. Etwa 90 Starter brachten die Sternchen-Läufer auf den 3. Platz in der Vereinswertung. Schnellster Mann war Laufspaß-Chef Karl-Heinz Stückerjürgen (2:13:49), der seine Bestzeit knapp verfehlte, aber immerhin Tischtennisspieler Christoph Aßmann vom TTSV Schloß Holte-Sende hinter sich lassen konnte. »Der Christoph Aßmann ist ein ganz starker Läufer«, zog Stückerjürgen den Hut. Unter dem Jubel seiner Fans erreichte besagter TTSV-Chef das Ziel nach 2:15:38 und riss die Arme hoch. Seit Jahren träumte er von einer Zeit von unter 2:20 - diesmal klappte es. Nebenbei landete Aßmann auf Platz 17 seiner Altersklasse M 35. Seine Tischtenniskollegen Carlos Krieft (3:09:27) und Miguel Calero Rubio (3:23:47) brauchten zwar etwas länger, schlugen sich bei ihrer Hermannslauf-Premiere aber äußerst wacker.

 


Schnellster heimischer Athlet war Sternchenlauf- und Ex-Safarilauf-Sieger Mario Jürgens. Der für Bielefeld startende Jürgens brauste nach 2:03:54 durchs Ziel. In seiner Altersklasse M 40 bedeutete das Rang zehn und somit eine Top-Ten-Platzierung. Extremsportler David Smyrek benötigte 2:22:58 - persönliche Bestzeit.
Zurück zu den Laufspaß-Sportlern: Hans-Wilhelm Schnellbügl (64), der im Jahre 1972 beim ersten Hermannslauf dabei war (das WESTFALEN-BLATT berichtete), kam nach sehr guten 3:04:22 ins Ziel. Damit belegte er den neunten Platz in der Altersklasse M 65 - Chapeau! Es war Schnellbügls 28. Start beim Hermann.
Fehlen durfte auch die Sportlerin des Jahres aus Schloß Holte-Stukenbrock nicht. Sabine Enskat belegte mit 3:22:14 den 17. Rang ihrer Altersklasse W 55. Schnellste Frau im Laufspaß-Team war Beate Heinzelmann in 3:01:04.

Westfalen Blatt, Artikel vom 01.05.2012

_____________________________________________________________________________________________________

Vom Hermannslauf infiziert

LAUFEN: TTSV-Chef Christoph Aßmann knackt die 2:20 Stunden

VON ASTRID PLASSHENRICH

Schloß Holte-Stukenbrock. Jetzt ist sie infiziert. Linda Wendt vom Laufspaß Sende hat gestern ihren ersten Hermannslauf absolviert. Dreieinhalb Stunden hatte sie angepeilt, nach 3:05,09 Stunden überquerte die 34-Jährige dann die Ziellinie an der Sparrenburg. Müde, erschöpft, aber überglücklich.
„Es hat einfach Spaß gemacht“, sagt Linda Wendt. „Ich habe alles rausgeholt was ging. Beim Eisernen Anton dachte ich zwar, dass ich aus den Latschen kippe, aber nach drei weiteren Kilometern ging es zum Glück wieder.“ Und gleich nach dem Rennen war sie sich sicher, dass dies nicht ihr letzter Hermannslauf war.

Infiziert vom „Hermann“ – aber schon seit einigen Jahren – sind auch Mario Jürgens und Christoph Aßmann. Die beiden Lokalmatadore waren mit ihren Leistungen ebenfalls hochzufrieden. Besonders Aßmann. Denn der 31-Jährige versuchte seit drei Jahren die Marke von 2:20 Stunden zu unterbieten. Gestern hat er sie dann endlich geknackt. „Ich habe es geschafft“, sagt der Vorsitzende des TTSV Schloß Holte-Sende und war sehr erleichtert. „All der Aufwand, all die Quälerei hat sich gelohnt.“ Aßmann war nach 2:15,34 Stunden im Ziel und wurde von seiner Familie stürmisch gefeiert. „Ohne ihre Unterstützung hätte ich das wahrscheinlich nicht geschafft.“ Zur Belohnung gab es von seinem Patenonkel Eckard Otto noch an der Burg selbstgemachten Mamorkuchen. Und am Abend ging es in die Bielefelder Innenstadt zum Feiern. Natürlich mit seinem Laufkumpel Mario Jürgens. Der schaffte mit 2:03,54 Stunden seine zweitbeste jemals gelaufene Zeit. „Es war für mich ein entspanntes Rennen“, erklärt Jürgens, der auf Gesamtplatz 32 landete.
Bester Läufer vom Laufspaß Sende war Karl-Heinz Stückerjürgen in einer Zeit von 2:13:49 Stunden. Bester Starter der LG Oerlinghausen war André Neusesser, der die Ziellinie nach 2:15,53 Stunden überquerte.
Die Bedingungen waren beim 41. Hermannslauf aber auch einfach ideal. „Das Wetter war super“, sagt Horst Biere von der LG Oerlinghausen. Da waren sich alle Läufer einig – nicht zu heiß, nicht zu kalt, eben optimales Laufwetter. Dazu half der Rückenwind den Athleten Top-Zeiten hinzulegen. Und die Stimmung an der Strecke war grandios. In Oerlinghausen herrschte Volksfeststimmung. Jeder Läufer wurde lautstark angefeuert und der ein oder andere hatte garantiert Gänsehaut. Spätestens in der Bergstadt waren dann alle Starter vom Hermannslauf infiziert.

Neue Westfälische, Artikel vom 30. April 2012

_____________________________________________________________________________________________________

Holter Tischtennis-Trio rennt beim 41. Hermannslauf mit


Wenn das nur gut geht: Drei Tischtennisspieler des TTSV Schloß Holte-Sende wollen an diesem Sonntag die Sportart wechseln. Das Trio (von links) Carlos Krieft (25), Christoph Aßmann (31) und Zugang Miguel Calero Rubio (18) legt den Schläger beiseite und startet mit den Renntretern beim 41. Hermannslauf. Sie wollen beweisen, dass Tischtennisspieler nicht nur Händchen sondern auch Beine haben. Für Krieft (»Mein Ziel ist das Ziel«) und Calero Rubio (»ich will den Kick erleben«) ist es die Premiere auf der 31,1 Kilometer langen Traditionsstrecke. Verglichen mit seinen Teamkollegen aus der Landesliga-Mannschaft des TTSV ist Abteilungsleiter Aßmann schon ein alter Hermann-Hase. Bei seiner achten Teilnahme will er seine Bestzeit von 2:22 Stunden unterbieten. Sollte ihm das gelingen, dürfte er auf Krieft und Calero Rubio einige Zeit warten müssen. »Die sollen sich beeilen. Ich werde keinen ins Ziel tragen.«-wk-/Foto: Kai Wessel

Westfalen Blatt, Artikel vom 28.04.2012