Westdeutsche - Über den Erwartungen

Über den Erwartungen

Ranglistenturnier: TTSV-Starterinnen kommen zwar nicht weiter, verkaufen sich aber blendend

Von Alexander Fink

Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Das gab es noch nie beim TTSV Schloß Holte-Sende. 48 hochklassige Teilnehmer schlugen gestern in der Lisa-Tetzner-Halle bei dem WTTV-Ranglistenqualifikationsturnier auf. Und auch die heimischen Spielerinnen zeigten sich von der besten Seite und konnten sogar Siege verbuchen.

Christiane Thöne konnte am Ende des Tages vier Siege aus sieben Spielen einfahren. Sie war zufrieden, obwohl der Einzug ins Finale verpasst wurde. Doch gegen Spielerinnen aus der Bundesliga war nicht mehr drin. Fotos: Steffen Boberg (2), Alexander Fink (1)Schaut genau hin: Schiedsrichter Dominik Rinsche prüft, ob auch alles seine Richtigkeit hat.Die Sieger der sechs Gruppen fahren zur Endrunde nach Düsseldorf (von links): Erik Bottroff, Elisabeth Berg, Sascha Nimtz, Jessica Wirdemann, Thomas Brosig und Liza-Marie Siegmund.

Die für den TTSV gestarteten Lisa Otto und Christiane Thöne konnten sich letztlich aber nicht für die Endrunde qualifizieren.

Der Vorsitzende des TTSV, Christoph Aßmann, hatte ebenso wie seine Spielerinnen sichtlich Spaß am Turnier: »Die Atmosphäre hier ist klasse. Das ist nicht alltäglich, diesen Spitzensport in Schloß Holte-Stukenbrock zu erleben«. Neben seinen beiden Schützlingen schlugen etliche Spieler aus der ersten und zweiten Bundesliga auf. Die Sieger der Qualifikationsspiele wurden jeweils in drei Gruppen mit acht Spielern ermittelt. Innerhalb der Gruppen spielten sie dann im Modus Jeder gegen Jeden. Am 3. Oktober fahren die Gruppensieger nach Düsseldorf zum entscheidenden Ranglistenturnier.

Dass Lisa Otto und Christiane Thöne dort nicht anreisen, war vorher schon absehbar. »Es hat aber trotzdem riesigen Spaß gemacht gegen diese Profis spielen zu dürfen. Und ich denke, wir haben uns gut geschlagen«, erzählt Lisa Otto, die am Ende auf Platz 5 in ihrer Gruppe gelandet ist. Vielleicht steckte auch noch ein wenig Müdigkeit in den Knochen der Top-Spielerin. Denn am Vorabend feierte sie auf dem Abiball ihres Bruders David Otto. Trotzdem glänzte sie mit zwei Siegen. »Da habe ich meinen Heimvorteil genutzt. Viele Freunde und Verwandte haben mich heute angefeuert. Besonders habe ich mich über den Besuch meiner besten Freundin aus Berlin gefreut« erzählt sie.

Auch Christiane Thöne war begeistert von dem Turnier. »Ich bin auch zufrieden mit dem Ergebnis«, berichtet sie. Sie konnte gleich vier Siege einfahren, zwei davon sogar glatt mit 3:0. »Auch die Organisation war klasse. Solche großen Veranstaltungen schweißen die Mitglieder im Verein zusammen«, meint Thöne. Für beide ist die Saison nun beendet. Lisa Otto konzentriert sich jetzt voll und ganz auf ihr Studium, greift danach wieder an. »Einen besseren Saisonabschluss hätten wir uns kaum vorstellen können«, sind sich alle einig.

Sieger wurden im übrigen bei den Damen Jessica Wirdemann und Liza-Marie Siegmund aus Kleve, sowie Elisabeth Berg aus Holzbüttgen. Bei den Männern fahren Erik Bottroff aus Herne, Thomas Brosig aus Jülich und Sascha Nimtz aus Köln nach Düsseldorf zu der Endrunde. Bei der Männergruppe war kein Schloß Holte-Stukenbrocker aktiv. Der einzige Spieler aus Ostwestfalen-Lippe hieß Stefan Höppner und schlägt für den SV Brackwede auf.

Westfalenblatt - Artikel vom 04.07.2011



Von der Platte geputzt

TISCHTENNIS: Christiane Thöne schlägt beim Ranglistenturnier Bundesligaspielerin

VON ASTRID PLASSHENRICH

Schloß Holte-Stukenbrock. Am Ende waren sie müde, aber zufrieden. Lisa Otto und Christiane Thöne haben bei dem westdeutschen Ranglisten-Qualifikationsturnier ihre Minimalziele erreicht. Das Duo vom TTSV Schloß Holte-Sende zeigte zum Saisonabschluss vor eigenem Publikum richtig gutes Tischtennis, hielt mit der Elite aus NRW mit und konnte in einigen Partien sogar überraschen.

Lisa Otto hatte gestern bescheidene Ziele. „Ich habe mir vorgenommen, ein Spiel zu gewinnen.“ Die 24-Jährige war erst nach einigen Absagen in das Teilnehmerfeld nachgerückt und wusste um die Stärke der Konkurrenz. „Als ich dann meine Gruppe sah, musste ich schlucken. Ich hatte sehr starke Gegnerinnen erwischt“, erzählt sie. Ohne Druck ging Otto dann in ihre Spiele und das zahlte sich aus. Nach ihrer Auftaktniederlage gegen Miriam Jongen („Ihr Spiel liegt mir einfach nicht“) konnte sie der Partie gegen die Bundesligaspielerin Lisa-Marie Siegmund phasenweise ihren Stempel aufdrücken. „Das Spiel hat richtig Spaß gemacht und wir haben gute Ballwechsel gezeigt“, sagt die Studentin zufrieden. Als Otto dann gegen die Verbandsligaspielerin Sandra Jürgens gewonnen hatte, war ihr Tagesziel erreicht. „Alle Siege, die jetzt noch folgen, sind die Kür.“ Und die folgte prompt. Ausgerechnet im Bezirksduell gegen die Oldentruperin Laura Wöhrmann behielt die TTSV-Spielerin die Oberhand. „Dabei habe ich die vergangenen Jahre immer gegen sie verloren. Aber dieser Sieg war auch ein echter Kraftakt.“ Danach war die Luft raus. Ihre letzten drei Spiele verlor Lisa Otto deutlich, landete aber am Ende auf einem guten sechsten Platz.

Christian Thöne war im Gegensatz zu Otto mit ihrer Gruppenauslosung zufrieden. Allerdings hatte die 36-Jährige ein anderes Handicap. Ihr rechtes Sprunggelenk ist äußerst verletzungsanfällig und schwoll in den vergangenen Tagen an. „Ich hatte Angst, eine falsche Bewegung zu machen und mir meinen sechsten Bänderriss zu holen. Deswegen bin ich vorsichtiger in die Ballwechsel gegangen“, berichtet die 36-Jährige. Trotz der Schmerzen gelang Thöne in ihrer Gruppe eine positive Bilanz von 4:3 und setzte einige Ausrufungszeichen: So fegte sie die Regionalligaspielerinnen Katharina Hubracht und Alla Gorbenko in drei Sätzen von der Platte. Die Bundesligaspielerin Hellena Hempe besiegte sie mit 3:1. „Das Turnier macht immer besonders Spaß, weil die Konkurrenz sehr stark ist und man in jedem Spiel alles geben muss“, sagt Thöne. Auch der TTSV-Vorsitzende Christoph Aßmann war mit der Vorstellung seiner beiden Mädels zufrieden: „Die beiden haben ein tolles Ergebnis erreicht und ihre konstanten Leistungen bestätigt. Jetzt haben sie sich nach der langen Saison eine Pause verdient.“

Die Favoriten setzten sich schließlich in ihren Gruppen durch. Jessica Wirdemann (7:0), Elisabeth Berg (5:1), Liza-Marie Siegmund (7:0), Sascha Nimtz (6:0), Erik Bottroff (6:0) und Thomas Brosig (7:0) spielten eine Klasse besser als die gesamte Konkurrenz.


© 2011 Neue Westfälische - Schloß Holte-Stukenbrock, Montag 04. Juli 2011


Ergebnisse

Bei dem westdeutschen Qualifikationsturnier erreichten die  TTSV-Spielerinnen Lisa Otto und Christiane Thöne folgende Ergebnisse:

Spiel 1: Lisa Otto – Miriam Jongen (TV Kupferdreh) 1:3 (6:11, 11:6, 5:11, 5:11); Christiane Thöne – Janette Püski (Borussia Düsseldorf) 1:3 (4:11, 11:3, 11:9, 11:5).
Spiel 2: Otto – Liza-Marie Siegmund (TTVg WRW Kleve) 1:3 (9:11, 5:11, 11:4, 11:13); Thöne – Katharina Hubracht (TTC Troisdorf) 3:0 (11:4, 11:6, 11:5).
Spiel 3: Otto – Sandra Jürgens (SV Holzen) 3:1 (11:8, 11:5, 9:11, 11:6); Thöne – Isabell Güdden (DJK Rheydt) 2:3 (11:7, 9:11, 3:11, 11:4, 2:11,
Spiel 4: Otto – Laura Wöhrmann (VfL Oldentrup) 3:1 (11:9, 6:11, 11:9, 11:5); Thöne – Patricia Kryjak (SC Ottmarsbocholt) 3:2 (3:11, 11:9, 11:9, 8:11, 11:8).
Spiel 5: Otto – Claudia Krenzke (TTC Schwalbe Bergneustadt) 1:3 (12:14, 13:11,6:11, 4:11); Thöne – Hellena Hempe (Bergneustadt) 3:1 (11:8, 8:11, 11:7, 11:6).
Spiel 6: Otto – Melissa Dorfmann 0:3 (Düsseldorf) (11:13, 9:11, 10:12); Thöne – Jessica Wirdemann (Kleve) 0:3 (6:11, 6:11, 4:11).
Spiel 7: Otto – Lisa Kirsch (TTC Brauweiler) 0:3 (4:11, 8:11, 8:11); Thöne – Arla Gorbenko (TV Gerthe) 3:0 (11:5, 16:14, 12:10).

© 2011 Neue Westfälische -  Schloß Holte-Stukenbrock, Montag 04. Juli 2011